Freitag Brückentag? Hochwasser Den Oever genau Mittags? Dann nichts wie auf nach Texel! Wind war keiner vorhergesagt, also durchmotoren. Da ich mich mit der Entfernung leicht vertan hatte, 1 Stunde zu früh gestartet -um 5.30 Uhr waren wir los. Einer fährt, einer schläft noch -passt. Am Anfang direkt viel Frachtschifffahrtverkehr zur Princessmargrietsluis mit notwendigen Ausweichmanövern -das schärft die Aufmerksamkeit. Ansonsten die perfekte Zeit für Sonnenaufgangsfotos. Außerdem ist Saisonbeginn. Da ist das Boot vom Winter noch schmutzig. Aber wenn der Motor läuft, gibts heißes Wasser. Also ran an den Schrubber und Deck und Cockpit geputzt. Stückweise erst mit dem Schrubber, dann mit dem Akku-Hochdruckreiniger mit Ansaugung direkt vom Ijsselmeer. Tatsächlich geht das bis 5 kn problemlos, das Schlauchende taucht nicht soweit aus, dass kein Wasser mehr gezogen werden kann. Nach zwei Stunden wäre das Deck sauber gewesen. Wäre. Wenn wir nicht wegen der Windstille schon den ersten Mückenmassenangriff gehabt hätten. Wer das kennt weiß: Alle weißen Flächen sehen dann ziemlich schwarz aus. Die stechen nicht, sitzen aber überall. Bis sie nach einem Tag absterben. Mist. Aber die Grundreinigung war durch und die Mücken wurden später wieder weggespritzt...
Die Sonne hatte auch Lust, uns den Tag zu begleiten, so wurde es zwar kein Segeltag, aber dennoch ein angenehmer Aufenthalt auf dem Wasser.
Selbst die Stevensluis war einladend auf grün geschaltet, so dass wir nicht haben festmachen müssen, sondern direkt einfahren konnten. Zusammen mit sechs weiteren Segelbooten ein einfaches Vergnügen. Und schon waren wir zweieinhalb Stunden später in Oudeshild auf Texel. Boxen waren en masse frei, das ist der Vorteil der Vorsaison. Bei bestem Wetter mit bis zu 17° waren wir ab ca. 14.30 Uhr fest und konnten den Tag noch genießen. Beide Stridas ausgepackt und rauf auf die Räder.
Der nächste Tag startete verhalten bewölkt, entschied sich dann aber auch zu immer mehr Sonnenschein. Besser geht nicht. Also wieder auf auf die Räder und eine Runde auf die Nordseeseite der Insel gedreht. Insgesamt gute viereinhalb Stunden mit ausgiebigem Strandspaziergang bei insgesamt ca. 25 km. Und zur Belohnung dann ein großes Kibbeling-Menü. Abends dann die Räder wieder ins Boot, denn am nächsten Morgen -Samstag- gings zurück. Ab Samstagnachmittag war 5+x Bft angesagt, Sonntag durchgehend. Da muss man nicht zurück knüppeln.
Die Wettervorhersage hatte zum Glück wieder recht -wir starteten gegen 6.30 Uhr bei Windenthaltsamkeit wieder per Motor. Diesmal bei Niedrigwasser, was tolle Aussuchen auf die Sandbänke bietet, die jetzt frei lagen. Ganz klar die bessere Option. Und natürlich war auch eine Sandbank mit vielen Seehunden dabei. Ein letzter grüßte und dann schwimmend kurz vor der Zufahrt zur Schleuse Den Oever. Und rechtzeitig mit den ersten Winddrückern waren wir um 14 Uhr zurück in Lemmer. Rechtzeitig und bei Sonnenschein. Ein toller Ausflug war zu Ende.
Dabei galt es morgens einen kleinen Schock zu verarbeiten: Das Display für den Autopiloten spielte verrückt -es scrollte wahllos Menüseiten hintereinander durch und war nicht zum Stoppen oder kontrolliertem Verhalten zu bewegen. Auch nicht nach Kabeltausch. Glücklicherweise lässt sich der Autopilot (Raymarine) auch vom Plotter aus ein-/ausschalten und steuern (auch Raymarine), so dass ich nicht die gesamte Zeit manuell steuern musste.
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