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Eine kurze Runde

Vater-Sohn-Wochenende war angesagt. Freitagmorgen ein bißchen Boatoffice und dann ab durch die Schleuse. Wieder genieße ich die Leichtigkeit aus der Box heraus zu fahren und die Schleuse zu erledigen -dem Bugstrahlruder sei dank. Es sind diese Kleinigkeiten, die unnötigen Stress fern halten. Kein Wind weit und breit, auch nicht angesagt, aber für Samstag dann aus Ost. Also ab nach Norden, ab nach Hindeloopen. Verträumt wie eh und jeh, aber der Gemeindehafen genauso voll. Wir werden schon an die Seitenwand vor den Schleuseneingang gelegt -noch nicht nicht fest hing schon die nächste Yacht an uns dran. Aber im Gegensatz zu den Vorjahren schwerpunktmäßig Holländer. Deutsche scheinen noch zurückhaltend zu sein... Abends ein Genuss beim Mexicaner und dann ab in den nächsten Tag. Der bringt 3-4 Bft, in Böen auch 5. Also erstes Reff rein, volles Vorsegel und ab geht die Fahrt  gen Südwesten. Je nach Bö pendeln wir zwischen 5,5 und 6,5 kn, überschreiten hin und wieder auch die 7. Langsam aber stetig arbeiten wir uns an vergleichbaren Booten vorbei, ohne groß arbeiten zu müssen. Auf dem Plotter sieht man eine lange Kette Schiffe in Nord-Süd-Richtung ziehen. Fast wie eine Autobahn, ständige Aufmerksamkeit und manuelle Übernahme vom Autopiloten ist notwendig. Ein Tanker kreuzt unseren Kurs und die Sonne sorgt für die notwendige Wärme. Einfach ein Gute-Laune-Tag. So ist Enkhuizen viel zu schnell erreicht, aber morgen muss es ja wieder zurück und das voraussichtlich ohne Wind. Im Compagnieshaven zahlen wir 50% mehr als im Gemeindehaven Hindeloopen. Und entdecken ein kleines Restaurant mit französischem Namen, das diesem alle Ehre macht. Unverhofft kommen wir in den Genuss eines köstlichen Abendessens, das problemlos in unmittelbare Nähe eines Michelin-Sternes kommt, so perfekt sind die Beigaben, die Aufmachung, der Geschmack. Das war nicht mein letzter Besuch dort. Nachts dann eine Begegnung der besonderen Art. Hektisches Trippeln und Klopfen von Deck. Ich konzentriere mich einen Moment: Vögel. Es sind Vögel, die auf dem Deck hin und her hüpfen und wahrscheinlich nach den Insekten picken! Ein bisher einmaliges Erlebnis, Wiederholung ist aber auch nicht nötig... Der Regen wäscht dann den Vortag von Deck und wir motoren bei zunehmendem Sonnenschein und zum Glück ohne die vorhergesagten Schauer zurück. Als leichter Wind von hinten aufkommt wird es eine wilde Schaukelei, aber zum Segeln reicht die Kraft einfach nicht. Dennoch ist es ein schöner Genuss. Wir lassen den Autopiloten arbeiten und frühstücken an Deck. Als wir aufbrechen ist kaum einer unterwegs. So genießen wir den Augenblick und lassen ein erholsames Wochenende ausklingen. Nächstes Wochenende gibt es Starkwind. Da wird dann wieder aufgerüstet. Die Solarzellen sind bereits montiert, jetzt kommt noch die richtige Batterie dazu. Statt 2 x 80 Ah AGM dann 1 x 200 Ah LiFePO4. Die Navigation fordert ihren Tribut, aber das Ziel ist Nordsee. Damit man da auch bei schlechtem Wetter unabhängig ist, muss vorgesorgt werden. Es muss weiter gehen. Zukunft ist vorne. Greifen wir danach!

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