Der Campeo hat wie praktisch alle neuen Autos kein Reserverad. Das ist für normalen Straßengebrauch o.k., aber 4x4 treibt einen ja gerade dorthin, wo Hilfsdienste nicht sofort hin kommen oder gar
nicht hinkommen können. Und schlechte Wege birgen die erhöhte Gefahr von Reifenschäden -trotz AllTerrain-Bereifung. Also besser ein Reserverad kaufen und mitführen. Aber wo lagern? Ja, im
Lagerraum unter der Matraze ginge, aber das Reserverad ist so groß, dass dann dort extrem weniger Platz für Wasserschlauch, Stromkabel, Stühle, Tisch, Ausrüstung, Lebensmittelvorrat etc. bliebe.
Das ist keine Lösung. Unter das Auto? Das geht wegen Allradantrieb und Tanks nicht -einfach kein Platz da. Also hinten ans Heck.
Dazu kam mein Wunsch, auch ohne externe Leiter bei Bedarf aufs Dach zu kommen. Zum Reinigen, Inspizieren, Fotografieren, Installieren. Also auch hier eine Leiter fürs Heck. Aber woher nehmen?
Ich habe mich dann für beide Produkte für die englische Firma Wheeliams.co.uk entschieden. Preislich o.k., allerdings plus Zoll und Mehrwertsteuer und Lackieren. Gestern war die Wettervorhersage zum Segeln so schlecht (Regen, Regen, Regen und kalt bei heftigen Winden), dass ich beide Teile montiert habe. Die Qualität ist super, die Montage war o.k. Die Bohrungen in die Türe dienen jeweils einer langen Schraube, die in der Tür mit jeweils einer Mutter zur Innen- und Außenhaut der Tür montiert wird, um eine Zusammendrücken der Tür zu verhindern und die Stabilität zu erhöhen. Dadurch muss die Verkleidung von Bürstner durchbohrt werden, was für die Leiter gar nicht auffällt, da hinter dem inneren Öffnungsgriff verschwindend, und für das Reserverad auch im Matrazenbereich untergehen wird.
Dass dadurch die Türfenster nur noch minimal zu öffnen sind, war mir vorher klar, stört mich aber nicht.
Insgesamt eine perfekte Lösung für mich.
Und im Alltag bewährt: Da die Aufhängigungen an den Türscharnieren erfolgen, gibt es praktisch keine Erschwernis beim Türöffnen. Selbst beim Reserverad, das ca. 30 kg wiegen soll, trotz Alufelge, ist ein Mehrgewicht nur minimal zu merken. Nicht nennenswert. So muss das.
Zur Ladeunterstützung und Erhaltungsladung bei längeren Standzeiten sollte eine kleine Solaranlage aufs Dach. Um hier nicht das Dach völlig zu verschandeln und flexibel von der Montage zu bleiben, auch bei späteren Veränderungen, habe ich mich entschieden, die Solarpanele nicht direkt aufs Dach zu befestigen, sondern auf einem Trägersystem, so dass Änderungen jederzeit ohne weitere Schäden möglich sind.
Erster Schritt war die Montage des Originalen Thule-Dachgrundträgersystem, das es in einer speziellen Variante für die Ausführung mit Seitenmarkise gibt. Siehe Blog dazu.
Nächster Schritt waren die Querträger.
Ich wollte so flach wie möglich bleiben, um Windwiderstand und Windgeräusche gering zu halten. Die Seitennuten des Thule Trägersystems haben eine Schlitzbreite von 6mm und eine Höhe von 45 mm. Querprofile mit Zubehör gibt's z.B. von der Firma Dold-Mechatroniks zu vernünftigem Preis bei 6 mm u.a. in 30x30mm Profil.
https://www.dold-mechatronik.de/Aluminiumprofile-30-I-Typ-Nut-6
Das mit allem Zubehör wie ganz speziell auf dieses Profil abgestimmten Nutensteinen, die sich selbst "verklemmen" und dadurch perfekt die Position halten, aber auch leicht verschieben lassen. Außerdem gibts dort Haltewinkel -mit Nase für die Nut, was den Zusammenbau deutlich erleichtert, nur bei Hochkantverwendung muss man diese Nasen an einer Seite abflexen, damit es bündig sitzt. Und es gibt Abdeckkappen für diese Halteinkel. Das sieht nicht nur professionell aus, sondern vermeidet übermäßige Verdreckung z.B. durch Spinnen.
Da die Thule-Grundprofile die spezielle Innenformung nicht haben, die diese Nutensteine nutzen, habe ich mir für die Befestigung in den Thule-Profilen normale Nutensteine 20x20 mm mit 5mm Gewinde gekauft, die leicht überall im Internet erhältlich sind.
Also: Grundträgerprofilhöhe 45 mm, Querträgerprofilhöhe 30 mm -das sollte passen, wenn man die Querträger nicht auf, sondern zwischen die Grundträger montiert. Auf wollte ich aus o.g. Gründen nicht, hätte aber den Wasserablauf vereinfacht. Ich hatte allerdings gedacht, dass das bei 30 mm zu 45 mm ebenfalls möglich ist -das war ein Irrtum. Die für mich nicht wirklich sichtbare Dachneigung von der Mitte zu den Wagenseiten ist größer als die 15 mm Differenz! Die Querprofile müssen zur Montage mit etwas Kraft leicht heruntergedrückt werden. Das ging zum Glück problemlos, mehr wäre aber nicht möglich gewesen. Das Wasser kann jetzt nur in den Längsvertiefungen abfließen. Ich gehe aber davon aus, dass das nichts macht. Ansonsten wären ca. 93 € zum Fenster raus geworfen für die fünf Querträgerprofile und ich müsste etwas längere Profile bestellen zur Montage auf den Thule Grundträgern (dann kämen die Solarpanele nicht auf diese, sondern zwischen diese). Das muss man sich nur bewusst sein.
Die Querträger sitzen jetzt also stramm auf dem Dach. Mit der Montage der beiden Solarpanele bin ich bewusst soweit möglich im Bereich des vorderen Dachfensters geblieben, um hier Luftwiderstand so gering wie möglich zu halten.
Die von mir gewählten Solarplatten haben eine Seitenhöhe von nur 25 mm -das passt zu den 30er Profilen perfekt.
Die Montage zwischen den Thule-Grundträgern hat den weiteren Vorteil, dass die Thule-Grundträger weiterhin normal mit Thule-Zubehör genutzt werden könnten, wenn man wollte -das wird ja oben in der Nut befestigt.
Die hinterste Strebe ist als Halt beim Aufsteigen über die Heckleiter konzipiert.